Fire & Food ist Europas stärkste Grillzeitschrift und allein vom Inhalt her mit besten Kontakten in jede Grillrichtung bestückt. Von …Weiterlesen →
Fire & Food ist Europas stärkste Grillzeitschrift und allein vom Inhalt her mit besten Kontakten in jede Grillrichtung bestückt. Von eigenem Catering hatte man bisher abgesehen. An der Gusto Ravensburg zeigte sich jetzt, dass die Nachfrage hierfür riesig groß ist, denn sowohl am Freitag als auch am Samstag war man ausverkauft. Im Außenbereich war das Fire & Food-Zelt einer schwarzen Burg gleich an die lokale Veranstaltung für den Gaumen geknüpft. Kaum ein Besucher schien sich diesen lokal erstmalig geballten BBQ-Hort entgehen lassen zu wollen und entsprechend gemischt war das Publikum. Erstmalige Events lassen sich ja immer schwer einschätzen: Was läuft, was ist praktisch und fürs Publikum angebracht, wie groß sind Aufmerksamkeitsspannen, welche Stände sind um einen selbst herum usw.
Von der Ziege, Qualitätsrind bis hin zu erstklassigen Gewürzmischungen von
BBQ & More
gab’s alles. Matthias stattete uns gleich zu Messestart komplett aus, ein Traum. In Kombi mit dem BBQ-Allerlei zubereitet von Europameister Goli und seinem Team war unter dem 4-Arm-Zelt eine riesen Bandbreite geboten. Entsprechend entschied ich, eher mit Gemüsegerichten aufzufahren bzw. wir hatten Jakobs- und Miesmuscheln dabei. Nicht dass die lokal seien, aber gut, wie will man auch allen Kriterien entsprechen. Vom Kind bis zur Oma kam alles vorbei und wieder zeigte sich, dass Plancha für die meisten hier in Deutschland einfach noch neu ist. Als Grilltrend 2016 bleiben mir nur wenige Wochen, um das auszuschlachten; Schüchternheit war am Wochenende folglich unangebracht. Während Chris also sein Gemüseallerlei immer schön mit Knoblauch und Zwiebeln a la plancha grillte, um im Anschluss mit süßem Pfannkuchen den neutralisierten Geschmack darzustellen, befüllte ich mit Infos zur Vielseitigkeit, wie einfach sich in Sekundenschnelle ganze Gerichte zubereiten lassen, die Vorbereitung ist alles, denn wenn die Zutaten geschnippelt bereit liegen, Marinaden und Behälter auch, dann geht’s fix. Plancha ist für solche Veranstaltungen ja ideal. Man sieht sofort was, da ist Action, es dämpft und duftet, und Zulangen kann man dann auch gleich. Perfkete Show-Effekte, so schnell kann ich parallel immer schier nicht reden. Und schon gar nicht gescheite Fotos machen, sorry.
Das Publikum war aber total offen. Sicher, manche stürmten nur vorbei und schnappten sich dabei nur schnell den Happen, doch sehr viele nahmen sich die Zeit, um Plancha kennen- und verstehen zu lernen. Der Deutsche reagiert da ganz eigen: Er oder Sie ist durch irgendein Detail gefangen (vielleicht wenn Chris gerade ablöscht oder ein Geruch gefällig ins Näslein stieg), dann ist Stille, oft geht Er oder Sie einen Schritt zur Seite und schaut dann diskret weiter in Ruhe zu. Man lehnt sich dabei etwas nach Vorne, um jetzt auch wirklich zu hören, was ich da parallel so erkläre, zieht nebenbei die Begleitung kurz am Ärmel und kommentiert in etwa „Du, das wär doch auch gut für…“ gefolgt von Gelegenheit oder bestimmter Situation. Das sind dann die wirklich Interessierten; diejenigen, die den Vorteil von Plancha für sich erkannt bzw. die Lösung für den eigenen Bedarf gefunden haben. An dieser Stelle wird dann auch zum ausliegenden Merkblatt oder Visitenkärtchen gegriffen und es ging wirklich bis zum zweiten Tag, bis ich einen Kunden hörte: „Ha noi, bis nach Schottland gang ich nit.“ Schottland? Trat einen Schritt näher und Ja, daher kam’s: Ich hatte die falschen Kärtchen ausgelegt; die mit meinem Plancha-Grillen-Firmenpendant in Schottland, natürlich mit demselben Logo und Inhalt, denn außer an der Sprache ändert sich ja nichts. Das hatte ich also von der Eitelkeit, denn mit Kontaktlinsen kann ich die Mini-Beschriftiung wirklich nicht lesen. Echt blöd, Kärtchen ausgetauscht, und naja, ich vertraue darauf, dass Interessierte mit schottischem Kärtchen sich nicht abschrecken lassen, sondern im
Internet bei der Suche nach Plancha sowieso auf mich stoßen.
Warum also die Überschrift „Ach, wär ich doch ein T-Bone-Steak“? Ganz einfach: Nebenan war der Stand der Metzgerei Sontag in Kißlegg, die für BBQ geeignete Steaks reifen und schneiden.
So mancher umlegende Standbetreiber leistete sich solch ein gutes Stück und ließ es sich von uns auf die Plancha legen. Was dem perfekten Steak am Branding fehlen mag (den braunen Streifen, die sich durch den Rost beim Grillen über einer Flamme ergibt), macht’s an der makellos durchgängigen Bräunung und Garzustand wett. Auf der Plancha wird das Steak aufgelegt, rundum scharf angeröstet, dann zur Seite gelegt, um zu Ruhen und zu Entspannen, genauso lange wie’s auf der Plancha lag, in der Zeit Zwiebeln und Champignons auf der Steak-Stelle gebraten, Röstaromen wie immer mit Liquidem einfangen, Steak nochmal rundum auf die Plancha und auf Gemüsebeet servieren.
Und da stehen sie dann, die Mannen, bestaunen das Steak, das Tramontina-Messer (gab’s auch zu kaufen, zu finden
hier
), betasten gefühlvoll, da wird gedrückt, gerochen und an den Fetträndern stört sich auch niemand, ganz im Gegenteil, die werden bewundert. „Hey, und ich?“, sagt da die Frau in mir und wird ganz neidisch. Gebräunt liegt das Steak dann auf dem Teller, wird beschnüffelt, mit Aaahhs und Ohhhs übergossen, der Speichel läuft vor lauter Gier. Wer vorbei läuft, beäugt das gute Stück und will auch. Desto größer, umso begehrter. Moment. Irgendwann hat sich doch da irgendwas verschoben? Wie kommt’s, dass die Realität jetzt eine andere ist? Und während ich mich noch so hinterfrage, stehe ich schon auf der Bühne und höre mich sagen: Ach, wär‘ ich nur ein T-Bone-Steak. Ohje…
Mona Leone, Plancha-Botschafterin
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