Ganz frisch wurde ich wieder gefragt, ob man eine Pizza auf der Plancha backen könne - u. U. mithilfe einer Pizzabox, Garglocke oder anderem Zubehör, das es auf dem Markt gibt.
Die halbe Italienerin in mir tut sich da etwas schwer, denn Pizza im eigentlichen Sinne benötigt die extreme Hitze "rundum", wie sie von der Plancha nicht geboten ist.
Die halbe Deutsche in mir war trotzdem neugierig und so versuchte ich mich natürlich schon öfter,
hier auf YouTube anzusehen. Ich habe den Teig einseitig angeröstet, dann gewendet, und die geröstete (Brot-)Seite mit Sauce bestrichen und mit Dingen belegt, die nicht wirklich garen müssen: Parmaschinken und Rukola. Der Gorgonzola schmelzte schön bei Einsatz der Garglocke.
Selbstkritisch wie ich bin, wollte ich es dabei nicht belassen und so taten wir uns mit Osvaldo zusammen in seiner Pizzeria in Racalmuto, Sizilien; Fuazzeria sollte ich sagen, denn vor Ort kann Pizza auch etwas Dickeres sein, Fuazze hingegen sind mit dünnem Teigboden.
Osvaldo versuchte erst gar nicht, zu belegen; auch nicht als wir ihm die Garglocke zur Hilfe anboten. Er versuchte einfach, wie der Teig (vom Mutterteig, also ohne weiteren Zusatz von Hefe) reagiert.
Dünnes Röstbrot, ortsüblich mit Sesam bestreut, war das Resultat - lecker, aber (noch) keine Pizza. Wichtig war dazu die Verwendung von Griesmehl, d. h. Semolina, denn Weichweizen, also unser "normales" Mehl, ist völlig ungeeignet, das haben frühere Versuche schon vor vielen Jahren gezeigt.
Im nächsten Schritt versuchte Osvaldo, "drumrum" zu schaffen; also alternative Wege zu finden, etwas Pizza-ähnliches herzustellen. Ab diesem Moment sprach dann auch wirklich niemand mehr von Pizza.
Prosciutto wurde intuitiv eingearbeitet, einfach weil das Fett bei der Plancha-Hitze schmilzt, die selbst bei der kleinen Elektro-Plancha RAINBOW 50 von SIMOGAS bei 300 Grad ja nicht unbeachtlich ist. So wurde der Teig "von Innen" gegart und ja, es schmeckte, aber irgendwie war es noch nichts, was wir hätten reproduzieren wollen.
Als nächstes mit einem Zwischenbelag, Sandwich-ähnlich; etwas, von dem man nicht erwartet, dass es mittig knusprig sein sollte.
Dieses Ergebnis war lecker und definitiv Pizza-ähnlich.
Aber ist das noch Pizza, wie ich oft gefragt werde, ob man sie auf der Plancha zubereiten könne? Nein. Hat es trotzdem geschmeckt? Ja - mega! So wie das Wenden und spätere Belegen eben auch echt gut geschmeckt hat. Und hatten wir Spaß beim Ausprobieren? Absolut! Das war ein echtes Plancha-Erlebnis, bei dem das Zusammensein und der Meinungsaustausch; das Einbringen von Erfahrungen und das gemeinsame Überlegen von Möglichkeiten, wie sich etwas Schmackhaftes zubereiten lässt, im Vordergrund standen.
Was für ein tolles Erlebnis, MILLE GRAZIE OSVALDO - capolavoro; pizzaiolo nostro preferito dal primo giorno e amico!
Trotzdem hat uns Osvaldos Pizza aus dem traditionellen Pizza-Ofen besser geschmeckt, das sei gesagt, aber alles war einen Versuch Wert, also lasst euch nicht von unserem Test abschrecken, sondern einfach selbst Hand anlegen und uns gerne von euren Erfahrungen erzählen!
Vielen Dank fürs Plancha-Interesse!
Eure,
Mona
Mona Leone, Plancha-Botschafterin
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