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Teig ist diese Woche mein Thema, bzw. wie sich diverse Teigsorten auf der Plancha verhalten. Als wahres Genie habe ich mich ja bereits letztes Jahr entpuppt, als ich es als einziger mir bekannte Plancha-Spezialist schaffte, eine Pizza a la Plancha
zuzubereiten.
Von fehlgeschlagenen Versuchen will ich jetzt nichts berichten, sondern nur von den neuen, die mir hier in Sizilien zwischen die Finger kamen – von der selbstgemachten Nudel mit meiner Tante hin zum nächtlichen Brotebacken mit Edoardo, bis zu den Fuazze von Pizza-Bäcker Osvaldo. Alle Erfahrungen völlig unspektakulär auf den Nenner gebracht: Am Hartweizen liegt’s
und damit hatte ich ja meine ersten Aha-Effekte!
An sich ist’s ja wieder logisch, denn natürlich kommt’s auf die Zutaten an, hier jedoch die Reise: Bisher habe ich, wenn von Mehl die Rede war, normales Weizenmehl genommen. Ob Kuchen, Pizza, Spätzle, Brot – Weizenmehl kam zum Zug und wenn ich mal besonders experimentierfreudig war, das „Kuchenmehl“, „Pizzamehl“, „Spätzlemehl“ oder „Brotmehl“, denn zu Kaufen gibt’s ja alles. Ob was anderes drin ist, oder nur was anderes drauf steht, weiß ich nicht, war mir bisher auch nicht wichtig.
Als wir gleich an einem der ersten Tage hier in Sizilien mit meiner Tante Carmelina Cavati
, eine typisch sizilianische Nudelsorte, selbst machten, wurde schon betont: Doppelt gemahlene Semolina, also doppelt gemahlener Hartweizengrieß.
Endlich kann ich Cavati selbst machen – 30 Stück pro Minute, da kann ich gegen die 18jährige Amanda abstinken, die völlig entspannt aufs Doppelte kommt!
Frische Nudeln werden auf der Plancha immer gut, denn ich bereite ja erst die Sauce zu, dann die Nudeln oben drauf, dann eine Flüssigkeit (ich: Rotwein / Chris: Sahme), unterrühren und schon sind sie gegart.
Morgens um 4 Uhr bei Eduardo in der Bäckerei. Eduardo, das Schlitzohr. Hat sich meine Kindheitsfreundin Emilia geschnappt, als sie 13 war. DREIZEHN! Sie haben damals mit Sondergenehmigung vom Pabst (oder so) geheiratet, besondere Umstände sag ich nur…. Zurück zu ihrem Mann, Eduardo. Die Teige hatte er bereits angerührt: Den für normales Brot, später in diverse Formen gebracht aber immer derselbe Teig, und den fürs Baguette, wofür „anderes Mehl“ genommen wurde. Abgesehen davon, dass kaum eins der von mir geformten Brote seine Qualitätskontrolle bestand, rief er mich später an den Ofen: „Das hier ist von Dir“, Eduardo zeigte auf einen Laib. „Woher weißt Du das?“, fragte ich und seine Antwort prompt: „weil’s hässlich ist!“ Stimmt gar nicht, so ein Lügner, denn schön war’s, ein wunderschönes Brot!!!
„Panificio Regalpetra 2000“
– Ach ja, a la Plancha, der Baguette-Teig völlig ungeeignet, der Brotteig wurde gut. Die hiesige Brotmehlmischung? Großteils Hartweizen. Seine Geheimzutat? Teig vom Vortag, wobei der Ursprungsteig über 60 Jahre alt ist!
Und dann Osvaldo, der Pizzabäcker, Freund von Eduardo und Emilia. Pizza heißt auf Sizilianisch Fuazza.
Unterschied zu meinem bisherigen Teig: Weit weniger Hefe, Anteil HARTWEIZEN, und dieselbe Geheimzutat, nämlich Teig vom Vortag. Sein Ursprungsteig ist jedoch erst 8 Jahre alt, steckt sozusagen noch in den Babyschuhen, trotzdem super und a la plancha ein Traum!
Emilia wollte trotzdem nicht probieren, denn wir hatten Knoblauch in die Sauce und den mag Eduardo nicht, denn heute Nacht habe er frei und da wolle sie nicht… über 30 Jahre verheiratet, entgegen jeder Statistik immer noch zusammen und ich würde mal sagen „aus Leidenschaft“! Hier meine Freundin, der Schalk leuchtet ihr noch immer aus den Augen, findet ihr nicht?
Alle Teigerfahrungen haben also den Hartweizen gemein. Würde ich jetzt „Mehl in Sizilien“ googeln, käme vermutlich „…ist im Unterschied zum in Deutschland gebräulichen aus Hartweizen“ heraus, oder sowas ähnliches. Nach den vielen Stunden harter Arbeit, inklusive Nachtstunden, tue ich mir das jedoch nicht an – googelt selbst, mir reicht meine Erfahrung!
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