Von Cock-Measuring zu Badisch-Handfescht So ein Presse-Event wie das letzte Woche mit 40 Journalisten und Bloggern bei BOS Food GmbH will …Weiterlesen →
Von Cock-Measuring zu Badisch-Handfescht
So ein Presse-Event wie das letzte Woche mit 40 Journalisten und Bloggern bei
BOS Food GmbH
will geplant sein. „Chillen beim Grillen“ lautet deren Jahresmotto, das Plancha als Grilltrend 2016 in den Fokus setzt. Gourmetpabst Ralf Bos gefällt, dass man bei Plancha zusammen Essen kann, sich ohne schlechtes Gewissen auf viel Putzerei verzichten lässt, und man mehr Zeit fürs Bierchen danach hat.
Mein letztwöchiger Blog handelte ja ausführlich vom Dilemma, welche Gerichte welche Plancha-Aspekte besonders gut hervor heben, und sich deshalb zur Kommunikation eignen. Völlig unbeachtet ließ ich in der Diskussion allerdings die Motivation des ausführenden Organs, des „Planchista“, um die es diese Woche geht.
Nehmen wir also Holger (mitte), der neben des Plancha-Gerichts ja auch seinen Stern, sein eigenes Restaurant, und seine hart erarbeitete Erfahrung präsentiert. Ist doch klar, dass er da keinen popligen Toast Hawai vorsetzt. Oder Nachwuchs-Star Tim, Patissier des Jahres 2015, macht auch keinen einfachen Pfannkuchen, logisch. Und Chris? Tja, als internationaler Goldmedaille-Profikoch, ehemaliger Manager des irischen Nationalteams Culinaire, Juror der Weltorganisation der Köche (WACS) usw. usf. – ist natürlich auch klar, dass er sich von mir in elitärer Gesellschaft nicht komplett degradieren lässt, nur weil ich „Plancha ist Kinderleicht“ kommunizieren will. Oh je. „Cock measuring“ sage ich da nur und bin froh, dass ich als Frau keinen habe. Also wurde Schweinebauch sous-vide gegart und auf der Plancha mit dekadenter Kruste versehen, dazu Rippchen mit frischer Chilli-Glaze aufgelegt, und mit einem Sorbet verknüpft, das auf Beerenbasis Wodka-getränkte Tomaten und Plancha-geröstete Chorizo in der Note hatte.
Und prompt kam erstes Feedback: „Ja, solche Star-Köche, klar können die super Sachen auf der Plancha machen“. Oh neeeeiiiinnn! So ist das wirklich nicht gemeint! Plancha ist für alle da, für Dich, mich, Leute wie Du und ich – stinknormal! Fettnapf ahoi, denn wer will schon stinknormal sein, wie schlage ich den Bogen? …Drama, ich gebe auf…
Aber schaut euch an, wie perfekt dafür der Leidenfrost-Effekt zu sehen ist in der Muschelmarinade. Ich zoome für euch aus einem anderen Bild heran:
Das ist diese total flüssige, überhaupt nicht soßige Marinade, bevor sie Röstaromen aufgefangen hat und gerade abfließen will:
Was da passiert? Es ist so heiß, dass die Flüssigkeit nicht verdampft, sondern wie auf einem Luftkissen getragen „rollt“, sieht aus wie Lava. Hier mit ganz einfachem Wasser zu sehen, bevor wir die Chrom-Plancha einweihten:
Was ich euch mit diesem Beitrag sagen möchte? Eigentlich nichts Neues: „Plancha ist vielseitig…“, doch jetzt mit Betonung auf „…und für Jeden“. Ich zitiere Chris „Plancha can be as elaborate as a 3-star restaurant or as rustic as your Granny“ – Plancha kann so nobel sein wie ein 3-Sterne-Restaurant oder so rustikal wie Deine Oma. Ganz wie Du magst, Hauptsache Du bist mit Spaß dabei!